Dieses Buch zur historischen Fotografie präsentiert einen Teil der Sammlung von Werner und Trudi Bosshard. Gegenstand der genauen Untersuchung sind frühe Carte-de-vite- und Cabinet-Aufnahmen, in denen der Fotograf selbst abgebildet ist. Der Fotohistoriker Fritz Franz Vogel entwirft anhand von rund 500 Bildbeispielen aus der Zeit zwischen 1850 und 1920 ein Kompendium, in welchen Bereichen sich der Fotograf in seinem wirkmächtigen Medium offenbarte, sei es mit der Optik, mit der Kamera, mit dem Stativ, mit den Chemieutensilien oder mit Bildtricks, um nur einige zu nennen.
Bilder wie Texte erhellen einen Aspekt der Fotografie, der bisher eher als postmodernes Getue vor der Kamera wahrgenommen wurde, nämlich als selfie-Fotografie. Hier aber wird sichtbar, dass die Ästhetik der Selbstrepräsentation nicht erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts zum damals neuartigen Medium gehört, sondern seinerseits in den ästhetischen Bildkonzepten der gewerblichen Berufsbilder wurzelt.
Info
Autor: Fritz Franz Vogel
Erschienen: 2022
Seitenzahl: 320 Seiten, über 500 Farbabbildungen